Dr. Rana El Rawas arbeitet an der medizinischen Universität Innsbruck für die NIDA, kurz für National Institute of Drug abuse und erforscht dort die Auswirkungen des Suchtmittels Kokain auf Ratten oder Mäuse. Die Plattform „Young Science“ ermöglichte es unserer Schule den Kontakt zu dieser Forschungseinrichtung herzustellen.
Zuerst wurde geklärt, was genau eine Sucht ist, beziehungsweise was genau Drogen im Körper auslösen. Dann sprach die Wissenschaftlerin über die Schäden, welche der Missbrauch von Drogen über einen längeren Zeitraum im Gehirn verursacht, denn sowohl strukturelle als auch funktionelle Veränderungen können beobachtet werden.
Dr. El Rawas versuchte Bewusstsein unter den SchülerInnen zu schaffen, indem sie erklärte, dass die Sucht immer eine Krankheit ist, die sich über einen längeren Zeitraum entwickelt und dass gerade die Altersgruppe im Bereich von 12-17 sehr schwer betroffen ist. Auch die wissenschaftliche Erklärung, warum genau diese Altersgruppe so schwer betroffen ist, wurde thematisiert. Die Anfälligkeit für eine Drogensucht variiert, wobei gerade genetische Faktoren oder Umweltfaktoren eine große Rolle spielen. Leider bleibt es meist nicht nur bei einer Sucht, sondern die Betroffenen leiden unter Begleiterkrankungen wie Depressionen oder Psychosen. Außerdem wurde erklärt, warum Personen, die von einer Sucht betroffen sind, nicht einfach den Konsum stoppen können, sondern eine entsprechende Therapie für langfristige Abstinenz essentiell ist. Auch die Zusammenhänge zwischen Drogenmissbrauch und der Übertragung von HIV wurde kurz erläutert, bevor Dr. El Rawas auf die Arbeit im Innsbrucker Institut einging.
Schwerpunkt ihrer Arbeit ist der Einfluss von Kokain auf bestimmte Teile des Gehirns und welche Rolle Umweltfaktoren auf den Drogenkonsum der Tiere spielen. Bei jenen Ratten, die in einem positiven Umfeld gehalten werden, indem sowohl der visuelle, kognitive, motorische als auch der somatosensorische Cortex mit Reizen versorgt wird, kann festgestellt werden, dass der Konsum zurückgeht. Man kann also sagen, dass ein positives Umfeld und entsprechende soziale Kontakte zeigen, dass positive Umweltfaktoren vom Drogenkonsum abhalten können. Dies ist eine wichtige Erkenntnis zur optimalen Behandlung einer Sucht, denn der Mensch muss hier als Ganzes behandelt werden, um etwaige Rückfälle zu vermeiden.
Anschließend hatte man die Möglichkeit, Fragen an Rana El Rawas zu stellen, die sie mit bestem Gewissen zu beantworten versuchte. Der Vortrag war eine einzigartige Möglichkeit, mehr über die Thematik zu erfahren und auch die Bilder aus dem Labor, die im Zuge der PowerPoint-Präsentation gezeigt wurden, zeigten einmalige Einblicke in den Laboralltag.
Hannah Wurz (9B)